DIHK-Umfrage zur Digitalisierung 2021/2022: Die Ergebnisse

Wenn die 4.300 befragten Unternehmen sich eine Schulnote in der Digitalisierung geben müssten, wäre das durchschnittlich die Note 2,9. Das ergab eine Umfrage der DIHK. Dieser Wert hat sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert, obwohl die Unternehmen ihre Anstrengungen intensiviert haben. Auch hat das Thema Datensicherheit an Bedeutung gewonnen, weshalb die Unternehmen im vergangenen Jahr in technische Vorkehrungen investiert haben. Dennoch fehlt es an organisatorischen Maßnahmen zur IT-Sicherheit. Weniger als ein Drittel der Betriebe haben einen festen Ablaufplan, was im Falle eines Sicherheitslecks zu tun wäre.

Zudem gibt es einige regionale Unterschiede bei der Breitbandversorgung. Während im Südwesten Deutschlands 80 Prozent der Unternehmen angaben, bedarfsgerechte Breitbandversorgung zu haben, waren es im Nordosten nur 54 Prozent. Auch korreliert die Anbindung an schnelles Internet mit der Unternehmensgröße. Dabei gaben große Unternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern eher an (85 Prozent) gut versorgt zu sein als KMUs mit unter 20 Mitarbeitern (68 Prozent).

Motive und Ausblick

Hauptmotive für die Digitalisierung sind die Flexibilisierung des Arbeitens (51 Prozent), die Erhöhung der Kundenbindung (40 Prozent) und die Kostenersparnis (39 Prozent). Auch die Potenziale digitaler Technologien werden von den Unternehmen anerkannt: 67 Prozent haben Cloud-Anwendungen installiert, Edge-Computing befindet sich auf dem Vormarsch (28 Prozent) und fast jedes vierte Unternehmen plant den Einsatz von KI in den nächsten drei Jahren.

Herausforderungen

Interne Herausforderungen: Grund für die stockende Entwicklung in der Digitalisierung sehen die Unternehmen unter anderem in der hohen Komplexität bei der Umstellung vorhandener Systeme und Prozesse (39 Prozent), den begrenzten zeitlichen (36 Prozent) und finanziellen (34 Prozent) Ressourcen und den fehlenden IT-Fachkräften. Sie sehen sich aber in der Verantwortung das Digitale Mindset (66 Prozent) im Betrieb voranzubringen. Dazu zählt die Weiterbildung der Beschäftigten in den Bereichen Datenkompetenz, Datenschutz und IT-Sicherheit.

Externe Herausforderungen: Trotz einer Verbesserung des Breitbandausbaus sehen 29 Prozent der Unternehmen (Vorjahr 35 Prozent) in diesem Bereich weiterhin ein Defizit. Auch stehen die Unternehmen vor Unsicherheiten in Bezug auf regulatorische Anforderungen (17 Prozent) und wünschen sich von der Politik in dem Bereich Klarheit.

Insgesamt sehen die Betriebe hohen politischen Handlungsbedarf. Vor allem wünschen sie sich eine leistungsfähige Breitbandinfrastruktur, gefolgt von einem erleichterten Zugang zu Fördermitteln bzw. dem Ausbau der Unterstützungsangebote. Zudem will knapp ein Drittel der Unternehmen, dass die Vermittlung von digitalen Basiskompetenzen vorangetrieben wird.
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